
Viele Menschen glauben, dass Zuckeralternativen wären besser für ihre Gesundheit als reiner Haushaltszucker. Allerdings schaden sie ihrer Gesundheit damit oft mehr, als sie ihr nutzen. Eine solche Zuckeralternative stellt der Agavendicksaft dar.
Fruktoseintoleranz: Wenn Zuckeralternativen Probleme bereiten
Fruktoseintoleranz ist eine oft unterschätzte Verdauungsstörung, die durch eine eingeschränkte Verarbeitung von Fruchtzucker (Fruktose) im Körper verursacht wird. Betroffene leiden nach dem Verzehr fruktosereicher Lebensmittel unter Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit. Besonders tückisch ist, dass viele vermeintlich gesunde Zuckeralternativen das Problem erst auslösen können.
Nehmt ihr jeden Tag Agavendicksaft statt Zucker zu euch, dann führt ihr eurem Körper jeden Tag zu viel Fruchtzucker zu, welches der Körper nicht gut verdauen kann. Denn Fruchtzucker wird nur über die Leber verstoffwechselt, während der normale Haushaltszucker vom gesamten Darm gut und problemlos verdaut werden kann. Die Leber ist mit zu viel Fruchtzucker überfordert, was zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.
Führt man immer wieder zu viel Fruchtzucker zu, so verbraucht sich ein bestimmtes Enzym, das zur Aufspaltung des Fruchtzuckers benötigt wird. Dadurch wird der Fruchtzucker gar nicht mehr verdaut, sondern bildet Fäulnisbakterien, die zu den typischen Symptomen wie Bauchschmerzen und Durchfall führen.

Warum kann Agavendicksaft problematisch sein?
Agavendicksaft wird oft als gesunde Alternative zu Haushaltszucker beworben, da er einen niedrigen glykämischen Index hat. Allerdings besteht er zu einem großen Teil aus Fruktose – oft bis zu 90 %!! Nicht nur, wer unter einer Fruktoseintoleranz leidet, sollte auf Agavendicksaft verzichten, sondern jeder sollte ihn nur sparsam verwenden.
Weitere Zuckeralternativen mit hohem Fruktosegehalt:
Neben Agavendicksaft gibt es weitere Süßungsmittel, die für Menschen mit Fruktoseintoleranz schlecht sind oder diese auslösen können:
- Maissirup (High Fructose Corn Syrup, HFCS): Wird häufig in Softdrinks und Fertigprodukten verwendet und ist sehr fruktosereich.
- Dattelsirup: Eine natürliche Alternative, die jedoch ebenfalls viel Fruktose enthält.
- Fruchtzucker (isolierte Fruktose): Wird in vielen Diät- und Fitnessprodukten als gesunde Süße beworben, ist aber für Betroffene besonders problematisch.
Welche Alternativen sind besser geeignet?
Wer auf der Suche nach verträglichen Alternativen ist, kann auf folgende Süßungsmittel zurückgreifen:
- Reis- oder Gerstenmalzsirup: Enthält hauptsächlich Glukose und ist daher oft besser verträglich.
- Traubenzucker (Glukose): Kann in Maßen als Süßungsmittel genutzt werden.
- Erythrit und Xylit: Zuckeralkohole, die keine Fruktose enthalten und von vielen Menschen mit Fruktoseintoleranz gut vertragen werden.

Fruktoseintoleranz allgemein
Fruktoseintoleranz ist eine Verdauungsstörung, die durch eine eingeschränkte Verarbeitung von Fruchtzucker (Fruktose) im Körper verursacht wird. Es gibt auch eine angeborene Fruktoseintoleranz, die man absolut ernst nehmen muss, da sie gefährlich werden kann.
Typische Symptome der Fruktoseintoleranz
Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Blähungen und Völlegefühl
- Durchfall oder weicher Stuhl
- Bauchschmerzen und Krämpfe
- Übelkeit
- Müdigkeit und Konzentrationsprobleme
- Die Symptome treten nicht nur kurz nach dem Verzehr fruktosehaltiger Lebensmittel auf, sondern bis zu 72 h danach.
!! Fruktose wird im Körper bevorzugt in der Leber verarbeitet. Im Gegensatz zu Glukose, die direkt als Energiequelle genutzt werden kann, wird Fruktose häufig in Fettsäuren umgewandelt und als Fett gespeichert. Dies kann langfristig zur Entwicklung von Fettleber und Stoffwechselstörungen beitragen. Gleichzeitig kann ein hoher Fruktosekonsum die Fettverdauung verlangsamen, da Fruktose die Produktion von Enzymen und Gallensäuren beeinflussen kann, die für den Fettabbau notwendig sind. Dies kann dazu führen, dass fettreiche Mahlzeiten schwerer verdaut werden und zu Verdauungsproblemen wie Blähungen oder Durchfall führen. !!
Wie wird Fruktoseintoleranz festgestellt?
Ein Arzt kann durch verschiedene Tests eine Fruktoseintoleranz diagnostizieren. Der häufigste Test ist der Wasserstoff-Atemtest, bei dem nach dem Trinken einer fruktosehaltigen Lösung der Wasserstoffgehalt in der Atemluft gemessen wird. Erhöhte Werte deuten darauf hin, dass die Fruktose im Darm nicht richtig aufgenommen wird und stattdessen von Bakterien zersetzt wird.
Was kann man dagegen tun?
Die wichtigste Maßnahme ist eine fruktosearme Ernährung. In einer Eliminationsphase werden fruktosehaltige Lebensmittel weitgehend gemieden, um herauszufinden, welche Mengen vertragen werden. Danach kann die Ernährung langsam angepasst werden, sodass eine individuell passende Toleranzgrenze gefunden wird. Zudem hilft es, Fruktose in Kombination mit Glukose zu verzehren, da dies die Aufnahme im Darm verbessern kann.
Neben Agavendicksaft gibt es weitere Süßungsmittel, die für Menschen mit Fruktoseintoleranz ungeeignet sind:
Honig: Enthält neben Glukose auch einen hohen Anteil an Fruktose.
Maissirup (High Fructose Corn Syrup, HFCS): Wird häufig in Softdrinks und Fertigprodukten verwendet und ist sehr fruktosereich.
Dattelsirup: Eine natürliche Alternative, die jedoch ebenfalls viel Fruktose enthält.
Fruchtzucker (isolierte Fruktose): Wird in vielen Diät- und Fitnessprodukten als gesunde Süße beworben, ist aber für Betroffene besonders problematisch.
Kaffee und Fruktoseintoleranz
Viele Menschen mit Fruktoseintoleranz bemerken, dass Kaffee ihre Symptome verstärken kann. Das liegt daran, dass Koffein die Darmaktivität anregt und den Speisebrei schneller durch den Verdauungstrakt schleust. Dadurch kann die Fruktose weniger gut aufgenommen werden, was zu verstärkten Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall führen kann. Wer empfindlich reagiert, sollte daher den Kaffeekonsum reduzieren. Auch entkoffeinierter Kaffee und schwarzer Tee können Probleme bereiten, aufgrund der Gerbsäuren.
Leider sind auch Kaffee-Ersatzprodukte nicht immer gut verträglich wie Caro-Kaffee. Diese enthalten meist Zichhorie, was wiederum Inulin enthält, welches auch Probleme für Fruktoseintolerante bereitet.
Leider kann auch Matcha-Tee Probleme bereiten, da er auch Koffein enthält. Betroffene merken oft nicht, dass diese Getränke ihre Fruktoseintoleranz unnötig am Leben erhält, weil sie vielleicht nicht sofort Bauchschmerzen und Durchfall auslösen. Allerdings merkt man Unverträglichkeiten auch an einem unangenehmen Gefühl im Magen und im Hals. Ein allgemeines Unwohlgefühl, das davon kommt, dass Fäulnisbakterien gebildet werden.
Zuckeralkohole wie Sorbit: Ein weiteres Problem
Viele zuckerfreie Produkte enthalten Zuckeralkohole wie Sorbit, Mannit, Maltit oder Isomalt, die häufig als Zuckeraustauschstoffe verwendet werden. Besonders Sorbit kann für Menschen mit Fruktoseintoleranz problematisch sein, da es im Körper ähnlich wie Fruktose verstoffwechselt wird und die gleichen Beschwerden hervorrufen kann. Zudem kann Sorbit die Aufnahme von Fruktose im Darm weiter verschlechtern. Wer unter Fruktoseintoleranz leidet, sollte daher sorbithaltige Produkte meiden und auf die Zutatenliste achten.
Inulin und Fruktoseintoleranz
Inulin ist ein Ballaststoff, der in vielen pflanzlichen Lebensmitteln wie Lauch, Chicorée, Artischocken und Zwiebeln vorkommt. Er wird häufig als präbiotischer Zusatz in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet. Für Menschen mit Fruktoseintoleranz kann Inulin jedoch problematisch sein, da es aus Fruktosebausteinen besteht und im Darm fermentiert wird. Dies kann zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Wer unter Fruktoseintoleranz leidet, sollte daher inulinreiche Lebensmittel und Produkte mit zugesetztem Inulin meiden oder deren Verträglichkeit individuell testen.
Nach Karenzzeit allmählich wieder zu normalem Verzehr
Für einige Betroffene wird die Fruktoseintoleranz ein dauernder Begleiter. Andere bekommen sie in den Griff, da sich der Darm in der Karenzphase wieder erholt und die entsprechenden Enzyme neu bilden kann. Hat man aber die Fruktoseintoleranz bekommen, muss man wirklich längere Zeit vorsichtig sein und den Darm schonen. Zucker und Fruktosehaltige Lebensmittel nur in Maßen genießen.
Sehr hilfreich ist es, die Darmflora wieder aufzubauen und zwar mit probiotischen Darmbakterien und anderen Verdauungshelfern wie:
- Brottrunk (enthält lebende Milchbakterien)
- Probiotische Darmbakterien
- Kefir/Buttermilch
- Bittertropfen
Allgemein werden Milchprodukte gut vertragen und helfen auch dem Darm mit der Fruktoseintoleranz zurecht zu kommen. Selten kommt noch eine Laktoseintoleranz hinzu. Da Fruktoseintoleranz ein Problem für die Leber darstellt, sollte man der Leber helfen, indem man viel stilles Wasser trinkt. Damit der Darm sich wirklich erholen kann und die entsprechenden Enzyme sich neu bilden können, ist es tatsächlich besser auch auf Kaffee und co. zu verzichten, der allgemein als verträglich gilt, weil er keine Fruktose enthält.
Viele Betroffene merken aber nicht, dass der Kaffee die Probleme am Laufen hält, Darm und Magen reizt und plagen sich so länger als nötig mit der Fruktoseintoleranz herum. In jedem Fall hilft es anfangs ein Essenstagebuch zu führen um herauszufinden, welche Lebensmittel besondere Probleme bereiten, denn es gibt hier große Unterschiede, was Betroffene vertragen, was nicht.
Süßigkeiten und Desserts bei Fruktoseintoleranz
In der Karenzphase verträgt man nur Süßigkeiten und Desserts mit den genannten Ersatzsüßungmitteln. Es gibt auch extra fruktosearme Produkte, z.B. von Frusano, die ihr Sortiment im DM-Drogeriemarkt anbieten. Das sind Marmeladen, Schokoladen, Schokoaufstrich und andere.
Man findet aber auch im normalen Supermarkt manchmal süße Produkte, die verträglich sind, das sind zum Beispiel die Proteinpuddings und Proteingrießbreie von Dr. Oetker.
Ebenso kann man auf manche Trinknahrungen zurückgreifen, die oft zuckerfrei sind. Diese kann man entweder komplett als Mahlzeitersatz nehmen, wen man Schwierigkeiten hat, sich gut zu ernähren, oder man mischt kleine Mengen davon in ein Naturjoghurt um ein schmackhaftes, süßes Dessert zu erstellen, da diese meist in Geschmacksrichtungen wie Schoko, Vanille oder Kaffee erhältlich sind.
Wer Zeit hat, kann sich auch selbst Puddings mit Traubenzucker oder Reissirup kochen und natürlich Backen mit Ersatzzucker. Anfangs, wenn man auch geringe Mengen Zucker nicht verträgt, kann man kein Fertigprodukt wie Pizza oder Fleischsalate vertragen. Da heißt es wirklich so viel wie möglich selber kochen. Die anfangs einseitige Diät kann man mit der Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen wieder ausgleichen.
Allgemein heißt es, dass man in dieser Zeit einen Zinkmangel, Folsäuremangel und Mangel an Tryphtophan hat, was zu depressiven Verstimmungen führen kann.
-> Dieser Artikel ersetzt natürlich keinen Arztbesuch und beruht auf eigenen Erfahrungen und ergänzenden Recherchen.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar